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re:publica – 10 Learnings

Nach jeder besuchten Konferenz versuche ich mit diesem Blog meine Erlebnisse zu beschreiben. Um 3 Tage re:publica müsste ich zu jedem Talk, jedem Workshop, jeder Diskussion und dem Zwischendurch in einen eigenen Blogbeitrag schreiben. Es gab unglaublich viel Input, Anregungen und Gedankensprünge. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich 100% der Konferenz mitgenommen hätte.

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Dank @denktaku bin ich relativ kurzfristig an ein Ticket für die re:publica 2013 gekommen. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön, auch für das Gespräch auf der Konferenz. Die Übergabe hat problemlos funktioniert, so stelle ich mir vertrauen in einer Netzcommunity vor. Aber das soll nicht Inhalt dieses Artikels sein, auch wenn es ein Punkt auf der folgenden Liste sein könnte.

re:publica

Logo re:publica 2013

Logo re:publica 2013


In den letzten Jahren habe ich oft von der re:publica gehört und viele Personen haben von dem Ereignis, wie sich die Veranstaltung selbst nennt, geschwärmt. Im Jahre 2007 ins Leben gerufen um eine Konferenz zum Thema Web 2.0 zu etablieren. Neben den Web 2.0 Themen werden auch immer Talks und Diskussionen zu politischen und gesellschaftlichen Themen gehalten, die verständlicherweise oft einen technischen oder multimedialen Bezug haben. An der diesjährigen republica haben circa 5000 Personen teilgenommen, wobei wieder knapp 350 Speaker über diverse Themen geredet haben.

Die Learnings

Während der republica 2013 habe ich eine Menge Input erhalten. Dinge die ich vermutet hatte wurden bestätigt, ich habe neue Sichtweise erhalten und Fakten gehört, die ich bisher nicht kannte. An genau diesen Erfahrungen und neu erlernten möchte ich euch teilhaben lassen. Dabei sind die Punkte weder nach einer Wertigkeit sortiert noch sind sie vollständig. Es sind schlicht und einfach 20 Dinge, die ich für erwähnenswert halte.

  1. Sketchnotes
    Sketchnotes kann man am einfachsten und verständlichsten mit „Tafelbilder“ übersetzen. Als mit genau den Zeichnungen, die gute Lehrer früher an die Tafel gebracht haben, um durch die Visualisierung von Daten und Informationen, das fotografische Gedächtnis in den Lernprozess mit einzubinden. Bei Sketchnotes geht es darum sich Informationen von Talks schneller zu merken und in der Nachbereitung schneller Bezugspunkte herzustellen. Eine Reihe von Sketchnotes zur republica findet man auf Twitter. Die Inhalte des Workshops kann man auf Sketchnotes.de nachlesen.
  2. Ironblogger
    Die Ironblogger haben eine Vision: Verknüpfen von Blogging und Bier. Die Ironblogger sind ein regionaler Zusammenschluß von Bloggern, die sich vorgenommen haben mindestens einen Blogbeitrag pro Woche zu veröffentlichen. Wer dies nicht schafft muss 5 Euro in eine Kasse zahlen. Sobald die Kasse mit ausreichend Geld gefüllt ist trifft sich die Regionalgruppe der Ironblogger und geht zusammen ein Bier trinken. Eine ausgezeichnete Möglichkeit Networking zu betreiben und sich über Erfahrungen auszutauschen.
  3. NFC haben ein riesiges Potenzial
    Ich habe in einem Beitrag bereits geschrieben, ob NFC die Online mit der Offline Welt verbinden kann. Auf der republica wurde mir in einer Barcamp Session gezeigt, dass die Prognosen für NFC Geräte sehr gut aussehen und dass NGOs Möglichkeiten entwickeln auf Basis der NFC Technologie das Spenden an beliebigen Orten – an denen sich die Emotionen durch Displaywerbung abspielen – zu vereinfachen.
  4. Podcasts bilden Meinungen
    Ein wichtiger Punkt im Bereich der Kommunikation über Podcasts über den ich bisher noch nicht nachgedacht habe. Die Inhalte von Podcasts dienen der Meinungsbildung. Ich habe diese Behauptung bei mir selbst überprüft und kann bestätigen, dass ich nur Podcasts höre die mich interessieren und sehr über das gesagte nachdenke und es direkt Abgleiche ob ich mit dem Gesagten Konform gehe oder eben nicht. Wer mir nicht glaubt, kann sich ja einfach ein oder zwei Folgen meines Black Hat Show Podcasts anhören und überprüfen ob man meine Meinung beim Hören direkt bestätigt oder eben nicht.
  5. Das Netz ist voller Mikrokosmen
    Es gibt nicht „das Internet“. Dies ist ein großer Trugschluß. Jeder Nutzer hält sich nur in den Teilen des Internetzes auf, die ihn interessieren. Nur zur Informationsbeschaffung verlässt seinen angestammten Platz.
  6. Wir sind nicht das Netz
    Die technischen versierten Nutzer des Internets sind nicht das Internet, auch wenn sie einen großteil der Inhalte bereit stellen. Das Internet spielt sich oftmals abseits von Katzenbildern und seinen persönlichen Mikrokosmen ab. Wenn man Nutzer im Netz erreichen möchte muss man immer herausfinden, wo die Zielgruppe zu finden ist.
  7. Wir haben keine digitale Gesellschaft
    Auch wenn wir es uns oftmals einreden, so besitzen wir in Deutschland eigentlich keine digitale Gesellschaft. Viele Nutzer sind sich über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von digitalen Medien nicht bewusst. Ein guter Beweis dafür ist, dass in der Schule Computer, falls überhaupt vorhanden, fast ausschließlich zur Recherche eingesetzt werden, anstatt auch Medienkompetenz, sowie Kommunikation und Umgangsformen, eben die typischen Aspekte einer sozialen Gesellschaft, ebenfalls zu lehren.
  8. Content Marketing 2.0
    Um auch einen Preis im Bullshit Buzzword Bingo zu erhalten, definiere ich Content Marketing 2.0 noch bevor sich die meisten überhaupt bewusst sind was Content Marketing 1.0 dar stellt. Content Marketing ist soviel mehr als ein Text der gegebenfalls mit Bildern angereichert ist.
  9. Technik erweitert die Sinne
    Der Mensche besitzt Sinne die bei jedem unterschiedliche stark ausgeprägt sind, jedoch sind wir in diesem Bereich relativ unterentwickelt. So ist es uns zum Beispiel nicht möglich Geschwindigkeit objektiv einzuschätzen. Wir empfinden Geschwindigkeit immer nach unserem Grad der Gewöhnung. Die Technik hilft uns, diesen fehlende Kompetenz auszugleichen. In den nächsten Jahren werden wir durch Technik mehr zusätzliche Sinne besitzen, als uns natürlich gegeben ist.
  10. Wikidata
    Wikidata ist ein Projekt zur Strukturierung und Klassifizierung von Daten. Nerdfact: Die URL zu Douglas Adams lautet http://www.wikidata.org/wiki/Q42
  11. Konferenzen sind keine Zeitfresser
    Eine Konferenz ist niemals ein Zeitfresser. Wenn man natürlich die zwanzigste Konferenz zum gleichen Thema in einem Jahr besucht hat mein keinen sinnvollen Input mehr, wenn man die Themen jedoch an sein Interessenspektrum anpasst und weit fächert, dann kann man unglaublich viel Input aufnehmen. Natürlich sind Besuche auf diesen oftmals Zeitintensiv, jedoch würde das selbstständige recherchieren und aneignen von Wissen zu den besuchten Themen ein vielfaches an Zeit beanspruchen.
  12. Berlin ist geil!
    In den letzten 3 Wochen war ich auf der Droidcon, dem AWS Summit und der re:publica, habe dafür minimale Kosten gehabt und habe einen Überblick über viele Themen erhalten, die ich mir „irgendwann“ mal ansehen wollte. Ich glaube man findet nur an wenigen weiteren Orten in Deutschland solch eine Vielfalt an Barcamps und Konferenzen und ich bin mir sicher, dass ich im Europäischen Silicon Valley noch viel zu viele Veranstaltungen gar nicht auf dem Plan habe.

Fazit

Im nächsten Jahr werde ich zur republica ausreichend Urlaub haben um die Konferenz in allen Zügen zu genießen und nicht schon nach 60% des Tages keinen Platz für weiteren Input zu haben. Ich hätte noch mindestens 30 weitere Learnings aufschreiben können, jedoch habe ich mich auf wichtige Erkenntnisse, die ich in der Zukunft weiter beobachten werde, konzentriert.
Falls ihr auf der republica wart, welches waren eure wichtigsten und interessantesten Learnings?

Jens Altmann

Avatar Jens Altmann

Jens Altmann bloggt auf gefruckelt.de regelmäßig über alle Themen, die ihn interessieren. Neben seiner Tätigkeit als Softwarearchitekt studiert er Wirtschaftsinformatik an der Uni Potsdam.

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Kommentare

Ein Kommentar

  1. Loewenherz Mai 9, 2013

    Spannende Konferenz. Bisschen schade, dass ich einfach so viel zu tun habe, dass ich mich aktuell im Jahr auf ca. vier Konferenzen fokussieren muss – ich hab zwei Wochen gebraucht, um das aufzuholen, was sich durch die vier Tage SMX angestaut hat.

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