Openseodata – ein Feldversuch
Openseodata
Irgendwie schafft es fast im wöchentlichen Rythmus jemand die SEO Nation zu spalten. In dieser Woche ist das wohl Fabian Rossbacher, der Seoprogrammierer.
Er hat vor seine für Orangeseo gesammelten Daten und Erfahrungen in Form von Openseodata der Seo Community zur Verfügung zu stellen. Einen Schritt, den viele begrüßen aber auch einige skeptisch betrachten.
Der Entschluß
Fabian begründet seinen Entschluß mit einem Vergleich zu Google, die sich wegen ihres großen Spektrums an Gratisangeboten bis zum absoluten Marktführer hochgearbeitet haben. Ich selbst, als Verfechter von frei zugänglichen Informationen, nehme diese Entwicklung sehr positiv auf, bezweifel jedoch ein wenig den Erfolg. Die Tatsache, dass die Daten frei und für kommerzielle Projekte nutzbar sind, wird extrem schnell zu einer Explosion der am Markt angebotenen SEOTools führen und genau das wird der Anfang vom Ende sein.
Es wird eine kleine, statt der gewünschten großen, Community geben, die das Projekt aktiv unterstützen und sich dann irgendwann ins Privatleben zurückziehen (dazu beachte man die 90-9-1 Regel).
Der Feldversuch
Nachdem Fabian zum ersten Mal einen Vorgeschmack auf das Projekt lieferte war die Freude und bei einigen vielleicht auch die Angst groß. Er zeigte wie einfach man auf die Api zugreifen kann und dadurch einen Ausgabe generieren kann. Am 30.11.2010 nannte er die ersten verfügbaren Funktionen.
Er beschreibt als erstes die Funktion Keywordrecherche, mit der man zu einem Keyword weitere herausfinden kann. Die Daten scheinen auf Informationen aus dem Google Keywordtool zu beruhen (vielleicht gemischt mit Google Suggest). Interessant ist die Nennung der Anzahl der Mitbewerber, bei denen ich mir nicht ganz klar bin, wie diese ermittelt wurde. Entweder wurde die Kennzahl der Mitbewerberdichte aus dem Keywordtool umgerechnet oder eine wirkliche Analyse der Serps durchgeführt. Und genau da ist eins der Probleme, wenn man seine Daten nicht selbst ermittelt – man hat zwar Daten, man hat aber keine Ahnung wie verlässlich diese sind. Gerade bei der CPC, die mittlererweile schon verschieden von der angezeigten ist (auch die bei der Suchanzahl werden bei mir im Keywordtool andere Werte angezeigt) spielt Aktualität eine große Rolle.
Die zweite Funktion sind die Backlinkquellen, dort kann man sich Seiten herraussuche, die aktuell schon gute Rankings haben und vornehmlich aus User generierten Content bestehen. Diese Funktion ist ganz nett, jedoch weiß man auch hier nicht, was als entsprechende Seite klassifiziert wird.
Mit der dritten Funktion kann man sich die Rankings zu einem Keyword anzeigen lassen. Leider kann ich nciht sagen, ob diese Rankings direkt lokal oder auf den Server durchgeführt werden. Falls sie lokal ausgeführt werden, wird es wohl demnächst viele bei google gesperrte IPs geben und falls es auf dem Server läuft, ist die Frage ob die Daten in Echtzeit abgefragt werden oder auf Altdaten beruhen. Sollten die Daten auf Altdaten beruhen ist diese Funktion eigentlich auch für keinen SEO nutzbar.
Das Fazit
Auch wenn es sich vielleicht so angehört hat, möchte ich das Projekt auf keinen Fall zerreißen oder schlecht machen. Ich denke, dass es einige Personen gibt, die mit den Daten einige schöne Sachen durchführen können – das sind jedoch auch diese die schon ihre eigenen SEO Tools haben und die Daten maximal noch zum abgleich verwenden. Alle anderen werden sich das Tool anschauen, sich freuen, dass sie nichts mehr in SEO Tools investieren müssen und komplett scheitern (die sogenannten Pizzabäcker oder Wurstverkäufer oder was auch immer).
Als Einstieg sind diese Daten für kleine SEOs oder privatbetreiber sicherlich sehr hilfreich und wenn man weiter daran arbeitet kann man vielleicht wirklich einen Konkurrenz zu kommerziellen Tools werden, aber ich vermute, dass die Basis der Helfer nicht ausreichend groß ist um ein solches Projekt lange zu stemmen. LEIDER!
Was meint ihr zu openseodata?
Kommentare
5 Kommentare
Ich finde man sollte nur denen die Abfrage von Daten gestattet,die auch Daten uploaden. Wäre eigentlich eine ganz einfache Lösung
Ich sehe das fast ähnlich. Eine Selektion über den Beitrag wäre ein guter Schritt (auch für die Qualität der Daten) – aber es wäre dann nur ein closed community projekt
Das würde dem Open Source Gedanken aber widersprechen. Wartet es doch einfach ab. An guten Open Source Projekten beteiligen sich die Leute von allein, in ihrer Freizeit ohne das sie etwas dafür bekommen. Vielleicht wird das hier genauso sein.
Ich kann es nur hoffen, es muss eben die kritische Masse überschritten werden.
Hallo,
sehr schöne Idee, wir stehen bereits mit Fabian in Kontakt ;-)
Grüße
Gretus