Skip to content

Dinge, die mich antreiben

In den letzten Monaten sollten eigentlich ein paar mehr Artikel hier im Blog erscheinen. Wie so oft fehlte mir dafür jedoch die Zeit. Nicht weil ich so viel zu tun hatte, sondern weil mir andere Beschäftigungen wichtiger waren. Natürlich gibt es auch eine Menge zu tun, aber man sollte auch immer genügend Abstand von der Arbeit nehmen. Diesen Freiraum nehme ich mir seit geraumer Zeit und in dieser Zeit habe ich eine Menge gelernt. Learnings die ich gerne abseits von dem üblichen Nerdthemen, mit denen ich mich normalerweise beschäftige, teile.

[ad#co-1]

Seit längerem überlege ich, ob ich etwas zu dem Thema in meinem Blog schreibe. Es wird sicherlich nur die wenigsten interessieren, aber für diese Zielgruppe wird der Inhalt sicherlich spannende sein. Und für mich dient dieser zugleich als eine kleine Dokumentation meiner persönlichen Entwicklung. Ein Teil meiner Leser wird wissen, warum ich für mich im Februar 2012 den Entschluss gefasst habe alles aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Begonnen habe ich dabei bei mir selbst.
Mit dem Start meines Real Life Quest habe ich den Grundstein gelegt, um viele Dinge aktiver erleben zu können. Das Real Life Quest war auf ein Jahr ausgelegt und hatte zum Ziel meine damaligen 115 Kilo zu reduzieren und den Sport, den ich schon immer ausgiebig betrieben habe, einen hohen Stellenwert in meiner Freizeitgestaltung und Planung zu geben. Die Ergebnisse nach einem Jahr konnten sich durchaus sehen lassen.

Real Life Quest Finale

Real Life Quest Finale

Wer sich mehr über die Zeit informieren möchte kann sich die Slides meines Vortrags Vom Bürohengst zum Strongman im Rahmen des Next Level Days ansehen. In diesen 12 Monaten habe ich auch gemerkt, dass viele willig sind und ähnliches erreichen wollen. Leider fehlte ihnen meiste der letzte Motivationsschub oder jemanden der ihnen in den Arsch tritt. Auch bei meiner Challenge war es in den ersten Monaten sehr hart bei der Stange zu bleiben. So setzte ich mir regelmäßig Ziele. Teilweise gingen diese – so dachte ich – über mein Traininglevel hinaus. So gab es im September 2012 die erste große Fahrradtour mit Soeren am Halle-Saale-Radwanderweg entlang. 180 Kilometer in zwei Tagen – eine beachtliche Leistung wenn man bedenkt wie ich nur wenige Monate zuvor ins Training gestartet bin. Die Erinnerung an diese Veranstaltung flasht mich noch immer. Es war das erste mal dass ich eine unsichtbare Linie übertreten habe. Diese Linie stellte irgendwie die Blockaden dar, die vorher existierten. Aussagen wie: „das schaffst du nie“ wurden vollkommen nebensächlich, weil wir in zwei Tagen eine für mich unvorstellbare Distanz zurücklegten (wir hatten eigentlich nur 120 Kilometer geplant). Das zweite Learning war, dass ich noch nie so wenig über irgendetwas nachgedacht habe. Einfach mal zwei Tage komplett abschalten, weil sich Tagsüber komplett auf den Weg einstellen muss und Abends ins Bett fällt. Diese „Denkpause“ mündete in einer Produktivitätssteigerung in der ich viel mehr geschafft habe als in den zwei „verlorenen“ Tagen.
Es zeigte auch wie man mit beharrlichen Training immer neue Ebenen erreichen kann – in so vielen Belangen.

Kurz darauf meldete ich mich zum mich zum Strongman Run 2013 an, schrieb davon auf Facebook und eine Gruppe Verrückter schloss sich spontan dem Team gefruckelt an. In den folgenden Monaten bereitete ich mich entsprechend auf dem Lauf – den ich in unter 3 Stunden schaffen wollte – am Nürburgring vor. Auch wenn ich beim Event für die 23 Kilometer mit 3:30 Stunden knapp 30 Minuten länger benötigte als ich geplant hatte, war ich doch unheimlich stolz auf meine Leistung. Auch aus diesem Event konnte ich wieder viel lernen. Zum einen, dass ich diverse Faktoren nicht bedacht habe. So unterschätzte ich vollkommen die Höhenmeter die pro Runde zu bewältigen sind. Auch das anfängliche andauernde Überholen auf einer vollen Strecke hat eine Menge Kraft gekostet. Ich könnte in dem Punkt natürlich die Schuld auf andere verteilen, aber ich habe eingesehen, dass ich einfach zu weit hinten stand beim Start und auch zu schlecht vorbereitet war. Eins meiner wichtigsten Learning überhaupt: Suche die Fehler nicht bei anderen und gestehe sie dir ein.

Dies war eine kleine Zusammenfassung meiner Real Life Quest, die vom März 2012 bis zum März 2013 (bzw. Mai wenn man den Strongman Run dazu zählt) dauerte. Eine Zeit in der ich viel über mich gelernt habe und auch dass man Dinge akzeptieren muss bzw. nicht ändern kann. Man muss damit klar kommen und versuchen das Beste daraus zu machen.

Nun schreiben September 2013 und meiner Real Life Quest ist seit einem halben Jahr zu Ende – falls man überhaupt sagen kann dass ich die Quest beendet habe. Ich denke im Kopf geht sie weiter. In diesen letzten sechs Monaten habe ich eine Menge ausprobiert und versucht einen Weg zu finden mit dem ich mich identifizieren kann. Dafür habe ich bei diversen Möglichkeiten versucht mich nach links und rechts zu orientieren. Sei es die Re:publica, die M3 Campixx oder die Defcon. Natürlich müsste ich auch all die spannenden Tage und Events aufzählen bei denen ich die interessantesten Menschen kennengelernt habe, aber es wären einfach zu viele. Das sind unter anderen die Aktivitäten bei denen ich lieber Zeit verbringe als einen Blog Artikel zu verfassen. Das bringt mich auch direkt zum nächsten Learning: Reduziere Zeitfresser. Es ist wichtig sich zu fokussieren, nur so kann man gezielt und produktiv seine Vorhaben vorantreiben. So entschied ich mich dazu dass es an der Zeit ist etwas zu ändern. Diesen Schritt habe ich nun mehr oder weniger vollzogen und viele werden auf dem einen oder anderen Kanal von meinen Engagement im Team von OnPage.org gelesen haben. Ein tolles Team mit einem ausgezeichneten Produkt.

Aber wieso schreibe ich nun diesen Artikel? Bisher waren alles nur persönliche Erfahrungen, die mich sehr stark geprägt haben. Ich dachte, dass die Rückschlüsse und Erkenntnisse die ich aus meinen Erlebnissen der letzten 3 Jahre ziehen kann nur auf meine spezielle Lebensituation zurückzuführen wären. Aber ich bin heute auf einen Artikel im elitedaily Blog gestoßen. In diesem werden die 20 Dinge aufgezählt die man sich selbst nicht antun sollte (irgendwie hört sich die Übersetzung schlecht an…) und ich fand viele parallelen zu den Learnings die ich gemacht habe. Für die meisten wird sich das Aufzählen der einzelnen Punkte plausibel anhören, sie werden es jedoch nur schwer umsetzen können. Für viele der aufgeführten Punkte muss man seine eigenen Erfahrungen gemacht haben um den Schritt aus bisherigen Denkmustern heraus zu wagen. Mit meiner groben Zusammenfassung möchte ich zeigen aus welchen Situationen ich welche Schlüsse gezogen habe. Ich denke es bringt mehr, wenn man sich in eine Lage hinein versetzen kann um neue Denkprozesse anzustoßen.

Für mich ist der Weg noch lange nicht zu Ende. In den nächsten Monaten und Jahren warten spannende Aufgaben und Herausforderungen auf mich, denen ich mich gerne stellen werde.

Jens Altmann

Avatar Jens Altmann

Jens Altmann bloggt auf gefruckelt.de regelmäßig über alle Themen, die ihn interessieren. Neben seiner Tätigkeit als Softwarearchitekt studiert er Wirtschaftsinformatik an der Uni Potsdam.

Weitere Informationen über Jens Altmann

Interessante Artikel

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentiere diesen Artikel als erstes!

Kommentiere den Artikel

Required

Required

Optional